TDCI 130PS - Loch im Kolben

GWachsmuth

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Hallo zusammen,

habe nach Aussage meiner Werkstatt nach einer Laufleitung von knapp 100.000 km ein Loch im Kolben.

Nun hat der TDCI ja jede Menge Elektronik, Notlaufprogramm etc.
Hat aber bei diesem Schaden alles nichts genützt, da weder eine Kontrolleuchte brannte noch ein anderer Hinweis auftrat.

Habe beim Kunden kurz gehalten. Motor neu gestartet. Danach starkes ruckeln und eine fürchterliche Qualmwolke.

Worin ist denn nun eigentlich die Ursache für den Schaden zu suchen ?
Ist das eventuell ein grundsätzliches Problem des Motors ?


Ford lehnt Kulanz ab. Damit werde ich mich aber nicht so einfach zufrieden geben.


Was würdet Ihr denn nun empfehlen ?`

Reparatur des Motors ?
Austauschmotor von Ford, oder evtl. eines Anbieters vom freien Markt ?

Was ist sinnvoll.

MFG
GWachsmuth
 

Olliwood

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Schau doch mal hier:

Motorschaden 2.2 TDCI

Der Motor ist zwar etwas anders als Deiner, aber das Ergebnis ist das gleiche -> Loch im Kolben.

Hier mal kurz die Diagnose des Erstellers des anderen Threads:

Der vierte Kolben hat ein Loch. Der Meister meines Freundlichen führt das auf eine defekte Einspritzdüse zurück. Er meint das der Fehler evtl schon länger vorlag und die falsche Einspritzung über Dauer zu diesem Loch im Kolben geführt hat. Scheinbar hat dieser defekt eine Zerstörung des Motorblocks verursacht (ist nur meine Vermutung, sonst würden sie ja nicht den ganzen Motor austauschen).

Also an Deiner Stelle würde ich eher nen AT-Motor nehmen, dürfte preislich wesentlich billiger kommen als alles bei Ford reparieren zu lassen. Aber fragen kostet ja nix.

Gruß Olli
 
M

Mondeo2.0TDCI-A

Gast im Fordboard
mein herzlichstes Beileid!!

also ich würde bei verschiedenen FORD Händlern Angebote
einholen. Da gibts schon gewaltige Unterschiede.
Denk auch an die Garantie auf den neuen bzw. reparierten Motor.
Ich denke das ist sehr wichtig!!! Ist ja schließlich keine einfach OP !!!
 

Mick

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Ich denke, das dieses extreme Schadenbild nicht zuletzt eine Folge der heutigen Hochdruck-Technologie bei Dieselmotoren ist. Wenn man sich mal die Drücke im System anschaut könnte man meinen, die Ingeneure hätten das Pumpensystem zum schneiden von Metall konzipiert und nicht zum einspritzen in einen Verbrennungsmotor (übertrieben gesagt).
Jedoch macht erst solch eine Technologie in Verbindung mit den verbauten Turboladern diese für Dieselmotoren teilweise erheblichen Drehmoment/Leistungswerte in Verbindung mit weiter sinkenden Verbräuchen und Abgaswerten möglich.
Der Pferdefuß dieser Technologie zeigt sich im vorliegenden Fall: Wenn auch nur ein Bauteil, insbesondere eines, was mit der Einspritzung zu tun hat, fehlerhaft ist, kann die Wirkung geradezu verheerend sein. Mir sind Fälle bekannt, in denen kam es durch fehlerhafte Einspritzung zu regelrechten Abschmelzungen am Kolben. Umso erstaunlicher ist es für mich, das solche Schäden nicht eben zum Tagesgeschäft gehören, sondern prozentual relativ selten auftreten. Das hilft GWachsmuth zwar nicht gerade weiter, kann aber wenigstens erklären, warum sowas passieren kann.

Im Normalfall fährt man mit einem AT-Motor immer günstiger. Die Arbeit des Ein/Ausbaus der Nebenaggregate und des Motors hat man sowieso, man braucht dafür aber nur diese Arbeit bezahlen, nicht noch die Motorteile und die Zerlegung/den Zusammenbau des selbigen. In solch einem Fall ist man natürlich fein raus, wenn man selber über die notwendigen Werkzeuge und Kenntnisse zur Motorüberholung verfügt, schließlich ist ein Vierzylinder-Diesel kein Hexenwerk. Im Endeffekt bräuchte man eigentlich nur ein Dichtungskit für den Motor, eine Einspritzdüse und einen Kolben mit Anbauteilen. Sofern die Zylinderlaufbahn beschädigt ist, müßte diese selbstverständlich repariert werden. Sofern der Rest heil geblieben ist, dürften nach der Do it yourself-Methode im Höchstfall 500,-EUR Materialkosten anfallen. Aber wer verfügt schon über die Mittel und Wege, sowas selber zu reparieren (vom Ford-Spezi mal abgesehen)?

MfG
Mick
 

Bauloewe

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Ohhh, das kenn ich. :wand

Hatte vor meinem Mondeo einen Hyundai Lantra Bj93 :mauer
Erster Motorschaden (Loch im Kolben) nach glaub ich knapp 70000km dann Austauschmotor, nach wiederum ca 100000km selbes Spiel, Loch im Kolben aber anderer Zylinder.
Hab da paar beeindruckende Bilder.
Ne Aussage eines Hyndai Vertragshändlers: "Hyundai hat bei dem Model noch geübt" :respekt

Hast du die Kolben gesehen? Ist da was rausgebrochen oder regelrecht n Loch reingeschmolzen? (war bei mir so)
Ich vermute es lag am Ölverbrauch. (ca.0,7l/1000km)

Ich hätte nie gedacht das ein Kolben im Motor schmelzen kann, da muß ja die Kühlung versagt haben. ?(

Schlägt Ford die Kulanz aus oder der Fachhändler? Wenn ja warum?
Wenn der Wagen immer bei Ford gewartet wurde würd ich nochma mit den reden. Wenn Ford direkt sich auch querstellt und der Wagen alle Durchsichten hat. Anwalt? Bei Rechtsschutz auf jeden Fall.
Natürlich nur wenn der Wagen es Wert ist und sonst in Ordnung.

MfG Bauloewe
 

dridders

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Baulöwe:
Nö, da hat keine Kühlung versagt, wenn die Verbrennung falsch abläuft dann hat die Kühlung keine Chance. z.B. zu punktuelle Verbrennung.
Wat soll ein Anwalt da ausrichten? Kulanz ist eine rein freiwillige Sache, die kannste nicht erzwingen. Er hat keinerlei Gewährleistungsansprüche mehr, keinerlei Garantieansprüche, nichts. Da wird wohl auch die Rechtschutz spätestens nach der Beratung sagen "is nich".
Gegen die Werkstatt? Selbst wenn gerade erst eine Inspektion lief... solange du der Werkstatt keinen Fehler nachweisen kannst, wo ihr der drohende Schaden hätte auffallen müssen bevor es zu spät ist, hast du keine Chance. Und woran hätten sie es merken sollen? Der Kunde hat keine Warnlampe bemerkt, hat anscheinend auch kein anomales Fahrverhalten reklamiert... ohne jegliches Indiz kannst du nicht davon ausgehen das sowas festgestellt werden muss.
 

GWachsmuth

Newbie
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Vielen Dank für die vielen Antworten.

Wie auch schon in den Beiträgen angesprochen habe ich die Sache zur Prüfung meinem Anwalt übergeben, da die Sache sich noch etwas komplizierter darstellt als es scheint.

Die vertraglichen und rechtlichen Details lassen sich aber in einem Forum garantiert nicht klären.
Sehr dankbar bin ich für die Infos zur Schadensursache und Behebung.

Zur Info:
Während der Fahrt vor dem deutlich feststellbaren Ruckeln und der wahnsinnigen Qualmwolke habe ich keine Anzeichen bemerkt.
Auch brannte keine Kontrolllampe.
Auch als der Motor wohl noch auf 3 Pötten lief, hat keine Kontrolleuchte gebrannt.

Dabei ist das Ding mit jeder Menge Elektronik vollgepumpt, mit Notlaufprogrammen und was nicht alles.

Der Motor ist aus Kostengründen derzeit noch nicht zerlegt.
Die Werkstatt hat die Einspritzdüsen ausgebaut und getestet, sowie einige Teile am Motor oben abgebaut um von oben reinzusehen.

Die Kulanz hat Ford abgelehnt wegen zu hoher Kilometerleistung, was ich eigentlich als ganz schwaches Zeichen bewerte, denn ein Diesel dürfte ja doch wohl etwas länger halten.

MFG
Günter Wachsmuth
 

Bauloewe

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Naja, das ist ja nun mal leider das Problem die Ursache für den Motorschaden zu finden.
Ich bin halt nur so entsetzt gewesen bei mir, daß durch evtl. falsche Einspritzung (vielleicht fetteres Gemisch, höherer Benzindruck) sich Temperaturen entwickeln können die den Kolben schmelzen lassen können. Bei mir wurde nur der Motorblock mit Kopf gewechselt, Ansaugbrücke ist die alte geblieben, ging halt 100000km gut.

Das Kulanz freiwillig ist ist klar. Ich dachte aber das auch Ford ein Interesse daran hat daß der Kunde zufrieden ist. Keine Ahnung mit wieviel Motorschäden Ford zu kämpfen hat, aber mit einer Laufleistung von knapp 100000km sollte selbst ein Benziner den Geist nicht aufgeben.

Der Tip mit den Anwalt war ja nur da man heute ja diverse "LongLife" Garantie abschließen kann und der Rechtsbeistand ja doch besseren Durchblick haben sollte. Auch könnte der mal nachforschen ob es mit dem Motor vermehrt solch Fälle gab oder gibt.

MfG Bauloewe
 

dridders

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Selbst wenns serienmäßig wäre dass das Ding nach 10.000km verreckt... schaffst du die 10tkm erst nach mehr als 2 Jahren hast du keine Ansprüche sondern einfach Pech.
Beim Benziner hast du z.B. Ärger wenn du ihn zu mager laufen lässt, Glühzündungen, Klopfen,... und "selbst ein Benziner"? Dir ist aber schon bewusst das heutige Benziner eine deutlich höhere Lebenserwartung als heutige Diesel haben? Der Diesel ist weit anfälliger geworden, durch Turbo, Einspritzdrücke weit über 1000 Bar, Direkteinspritzung, etc. Einfach überzüchtet.
 

Bauloewe

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Benziner halten länger? Ich dacht immer durch den höheren Kompressionsdruck und dadurch stabilere Verarbeitung ist der Diesel besser, naja.

Das schlimme an der schnellen Entwicklung ist ja daß die Technik oft nicht ausgereift ist und erst am Endverbraucher die Qualitätskontrolle erfolgt. Bei Fehlern gibts wie bei Windows ein Servicepack oder ein Firmwareupdate. Damit werden wir wohl leben müssen. :wand

MfG Bauloewe
 

dridders

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Durch höhere Kompression etc ist die Belastung höher meinst du wohl. Das wurde bei den alten Treckern halt durch stabileres Material ausgeglichen, jetzt kam man aber auf den dummen Trichter da noch 'ne Aufladung draufzusetzen die den Druck noch weiter erhöht, dann noch eine Hochdruckeinspritzung die anfällig ist, etc. So holst du aus dem selben Block statt damals 60 halt auf einmal 180PS raus... das sowas nicht ohne Abstriche geht sollte klar sein, oder? Benziner sind über die Jahre immer haltbarer geworden, aber ihre Zylinderleistung etc. ist auch nahezu die gleiche. Trecker sind anfällig geworden, dank jeder Menge Zusatzgeraffel das es früher nicht gab, weit stärkerer Materialbelastung, etc.
 
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