Die Ford Motor Company hat heute Pläne zur Restrukturierung und Kostenentlastung seines Europa-Geschäfts angekündigt, um so ein nachhaltiges und langfristiges Wachstum in Europa sicherzustellen. Besonderer Fokus gilt dem Pkw-Segment, in dem Ford in den vergangenen Jahren in Europa hohe Verluste verzeichnet hat. Das Segment steht unter Druck durch die hohen Kosten der Umstellung auf Elektroautos, neue Konkurrenten und strenge CO2-Emissionsziele.
Das Unternehmen plant vorbehaltlich der Konsultationen mit den europäischen Sozialpartnern den Abbau von rund 4.000 Stellen in Europa bis Ende 2027. Der Großteil der Maßnahmen betrifft Standorte in Deutschland und England. In den anderen europäischen Märkten sind nur geringfügige Veränderungen geplant.
Darüber hinaus passt Ford aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Lage in Europa und der schwachen Nachfrage nach Elektroautos das Produktionsprogramm für den neuen Explorer und Capri weiter an. Dies wird im ersten Quartal 2025 zu zusätzlichen Kurzarbeitstagen im Werk in Köln führen.
Marcus Wassenberg, Geschäftsführer Ford-Werke GmbH: „Ford ist seit mehr als 100 Jahren in Europa aktiv. Wir sind stolz auf unser neues Produkt-Portfolio in Europa. Wir wollen auch für zukünftige Generationen ein starkes Geschäft in Europa betreiben“, und Wassenberg weiter:
„Wir müssen daher schwierige, aber entschlossene Maßnahmen zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit von Ford in Europa umsetzen.“
Aufruf an Industrie, Regierungen und Sozialpartner
Die Umstellung auf Elektromobilität bedeutet für die globale Automobilindustrie einen nachhaltigen und tiefgreifenden Umbruch. In Europa ist die Transformation besonders herausfordernd. Automobilhersteller sind hier dem intensiven Wettbewerb mit neuen Konkurrenten und wirtschaftlichem Gegenwind ausgesetzt. Gleichzeitig müssen sie die strengen CO2-Regulierungen einhalten, während die Nachfrage nach Elektroautos sich aktuell schwach entwickelt.
Ford hat erst kürzlich einen dringenden Appell an die Industrie, politische Entscheidungsträger, Gewerkschaften und Sozialpartner in Europa gerichtet. Nur wenn alle zusammenarbeiten, kann die Branche die Transformation erfolgreich bewältigen. In einem Schreiben an die Bundesregierung bekräftigte John Lawler, stellvertretender Vorsitzender und Finanzvorstand der Ford Motor Company, Fords Bekenntnis zu Europa und zu den Emissionszielen für 2035. Er betonte aber auch die Notwendigkeit eines gemeinsamen Engagements aller, um Marktbedingungen zu verbessern und den zukünftigen Erfolg der Branche sicherzustellen.
„Was uns in Deutschland und Europa fehlt, ist eine konsistente und klare politische Agenda zur Förderung der Elektromobilität, wie z.B. öffentliche Investitionen in die Ladeinfrastruktur, klare Anreize, um den Verbrauchern den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu erleichtern, eine bessere Kosteneffizienz für Hersteller und größere Flexibilität bei der Einhaltung der CO2-Ziele“, sagte Lawler.
Ford bekennt sich klar zu Europa. Das Unternehmen hat in den vergangenen vier Jahren bedeutende Investitionen getätigt, um sein Geschäft in Europa zu transformieren. Allein in Köln hat Ford in den vergangen Jahren zwei Milliarden US$ in den Umbau des Werks, in die Umschulung Tausender Mitarbeiter und die Fertigung elektrischer Fahrzeuge investiert.
Der Fokus liegt nun auf Fahrzeugen, die durch erstklassige Software und ihr ikonisches Ford Design überzeugen und sich klar vom Wettbewerb abheben. Fords zukünftiges Europa- Geschäft basiert auf drei Säulen:
- Eine starke Nutzfahrzeugsparte, in der Ford seit rund zehn Jahren Marktführer ist. Das Unternehmen wird weiter investieren und diese Führungsrolle ausbauen sowie Geschäftskunden bei der Einführung von elektrischen Nutzfahrzeugen und dem optimalen Service ihrer Kunden unterstützen.
- Eine erfolgreiche und profitable Pkw-Sparte, die sich auf ausgewählte Segmente fokussiert und mit ikonischen, unverwechselbaren Ford-Modellen vom Wettbewerb abhebt. Ford bietet auch in Zukunft eine Reihe von Verbrenner-, Hybrid- und vollständig elektrischen Fahrzeugen an und wird alle europäischen Emissionsvorschriften einhalten.
- Moderne, hocheffiziente industrielle Standorte, die auf neueste Innovationen und technologischen Fortschritt in der Anwendung sowie neue Maßstäbe in Bezug auf Kosten und Qualität setzen. Ford bekennt sich klar zur grünen Transformation der Branche und leistet seinen Beitrag, um Emissionen zu senken.